
Du willst einen Tierschutzhund bei Dir aufnehmen? Tolle Entscheidung!
Ob Du nun einen Hund vom Züchter holst oder aus dem Tierschutz adoptierst, Du solltest dich auf jeden Fall vorher genau über die Herkunft Deines neuen Familienmitglieds informieren.
Was es beim Tierschutzhund zu beachten, gibt und was Du brauchst, erfährst Du in diesem Ratgeber!

Was ist ein Tierschutzhund?
Ein Tierschutzhund, ist ein Hund, der durch eine Tierschutzorganisation oder ein Tierheim vermittelt wird. Diese Hunde haben häufig bereits eine Vorgeschichte und wurden aus schlechten Bedingungen gerettet. Dabei kann es sich um Hunde aus dem Inland oder Ausland handeln und auch die Rasse und das Alter der Hunde kann stark variieren. Ein häufiger Irrglaube ist, dass es im Tierschutz keine Welpen oder Rassehunde gibt, aber das ist falsch!
Auch der Ausbildungsstand und die Vorerfahrungen der Hunde können stark variieren, bei einigen Hunden können so beispielsweise Schwierigkeiten mit Vertrauen, Soziabilität oder Angst vor Männern vorliegen. Dennoch können auch Hunde-Anfänger einen Hund aus dem Tierschutz adoptieren, hier ist eine ausgiebige Beratung jedoch sehr wichtig und es ist empfehlenswert, einen Hund zu wählen, den man im Tierheim oder auf der Pflegestelle einer Tierschutzorganisation bereits vorab kennenlernen kann.

Interview Tierheim Münster
Um noch mehr Einblicke ins Thema Tierschutzhund zu bieten, haben wir bei den Experten vom Tierheim Münster nachgefragt und ein Interview mit Annika, Auszubildende Tierpflegerin im Tierheim Münster, geführt. Alle Fragen und Antworten findet ihr hier:
Was unterscheidet Tierschutzhunde von anderen Hunden?
„Also im Großen und Ganzen ja erstmal primär der Faktor, dass er aus dem Tierschutz kommt. Wir haben hier ja Hunde, die aus verschiedenen Gründen da sind, weil die gefunden wurden, weil sich die Besitzer einfach nicht mehr gemeldet haben, weil die abgegeben wurden, weil die sich nicht mehr kümmern konnten, auch sichergestellte Hunde – im Großen und Ganzen ist es quasi ein Hund wie jeder andere. Natürlich bringt der auch mal mehr so Macken mit, aber das kann ja auch wenn man aus privater Hand, zum Beispiel von einem Freund übernimmt, das kann da ja auch sein. Also ich würde mal sagen, im Großen und Ganzen ist es wirklich der Faktor es ist ein Tierschutzhund.“
Was sind typische Herausforderungen beim Tierschutzhund?
„Also ich glaube schon, man muss damit rechnen, dass so ein Hund natürlich auch eine gewisse Eingewöhnungszeit braucht. Vielleicht sich hier auch im Tierheim anders zeigt als Zuhause. Also zum Teil pöbeln die ja mega am Gitter wenn man dran vorbeigeht, Zuhause kann das ganz anders aussehen. Zuhause kann der Hund aber dann auch nochmal so ein paar Verhaltensweisen zeigen, die er hier nicht zeigt, einfach wenn er sich in einer gewohnten Umgebung dann befindet, dass man dann merkt ‚Oh, die Seite wusste ich vorher noch gar nicht. Der findet ja spielen super toll, hat der hier nicht gezeigt!‘ – das kann ja auch alles kommen. Generell, einfach das man sich drauf einlassen muss und da sich auch einfach die Zeit nehmen muss.“
Sind Tierschutzhunde für jeden geeignet?
„Also ich denke, da wir ja natürlich auch einfachere Hunde haben, die zum Beispiel abgegeben wurden, schon super sozialisiert sind, haben wir auch immer wieder Anfängerhunde dabei. Man muss sich aber auch im Klaren darüber sein, dass natürlich manche Hunde auch so eine Geschichte schon mitbringen. Dass die vielleicht nichts Schönes erlebt haben, man da wirklich auch sehr auf den Hund eingehen muss, sich auch wirklich zum Teil für die Eingewöhnungszeit lange frei nehmen muss. Manche Hunde können nicht alleine bleiben, da muss man dann auch gewährleisten, dass gerade in der Anfangszeit immer jemand rund um die Uhr beim Hund bleiben kann. Da muss man dann einfach in individuellen Gesprächen mit den Kollegen gucken, welcher Hund am besten zu einem passt und was man dann da für Anforderungen auch erfüllen muss. Weil im Endeffekt geht’s ja darum, dass nicht nur der Hund glücklich ist, sondern auch der Mensch der den Hund später adoptiert.“
Welche Eigenschaften braucht man, um einen Tierschutzhund zu adoptieren?
„Also auf jeden Fall Geduld und wirklich auch Lust mit dem Hund was zu machen. Also Leinenführigkeit gibt’s jetzt zum Beispiel bei Tierheimhunden ja nicht immer. Also da sollte man schon schauen, dass man mit dem Hund auch Lust hat zu arbeiten. Auf den Hund natürlich eingehen, dass man schaut, wie man den Hund da einfach so gut es geht unterstütz aber auch in den Alltag integrieren kann.“
Was hilft dem Hund beim Eingewöhnen am meisten?
„Zeit. Also auf jeden Fall Zeit und auch Ruhe. Also klar sind da manche auch aufgeweckter, aber wenn man den Hund vielleicht direkt adoptiert und eine super Party Zuhause über drei Tage steigen lässt, dann ist das glaube ich nicht besonders förderlich. Also Zeit einfach. Und auch wenn Fragen aufkommen, wenn es mal doch zu Problemen in der Anfangszeit kommt, der Hund verhält sich irgendwie doch nicht so wie man sich das vorgestellt hat, kann man sich ja auch bei uns zum Beispiel immer melden. Wir helfen dann so gut wir können, dass wir auf jeden Fall versuchen den Weg und die Anfangszeit und natürlich auch später, so positiv wie möglich hier mit zu begleiten."
Was sind typische Fehler, die neue Besitzer von Tierschutzhunden machen?
„Also ich glaube zum Teil auch zu viel zu erwarten. Dann kommt, ‚Aber der Hund ist ja nicht leinenführig‘, ‚Aber der Hund kennt das ja nicht alleine zu sein‘, aber das sind alles Punkte, über die klären wir ja vorher im Vermittlungsgespräch auf und über die muss man sich dann auch im Klaren sein, dass sowas dann auf einen zukommen kann. Also wie gesagt, es sind nicht alle Hunde, die sowas natürlich mitbringen, dass ist dann sehr abhängig vom Hund, aber es kann halt schon auch sein. Da muss man sich dann einfach im Klaren darüber sein, dass man da dann auch auf den Hund eingehen muss."
Wann sollte man sich beim Tierschutzhund Unterstützung zum Beispiel durch
eine Hundeschule oder einen Trainer holen?
„Also generell bei so Problemen wie Leinenführigkeit kann man sich ja am besten generell an eine Hundeschule direkt wenden, dass man dann einfach guckt. Aber auch wenn es zu Aggression gegenüber anderen Hunden zum Beispiel kommt, sobald man sich anfängt, überfordert zu fühlen, sollte man auf jeden Fall gucken oder wenn der Hund auch Verhaltensweisen zeigt, die man selbst nicht haben möchte, dass er zum Beispiel extrem Ressourcen verteidigt und das einfach den Alltag auch beeinträchtigt - dann ist es auf jeden Fall mindestens dann an der Zeit sich auch Unterstützung zu holen. Für den Hund und für sich selber.“

SPRENGER Produktempfehlungen Tierschutzhund
Grundsätzlich brauchst Du für einen Tierschutzhund natürlich dieselbe Grundausstattung wie für jeden Hund. Dazu zählen unter anderem Halsband, Leine, Näpfe, Körbchen und Spielzeug. An was Du sonst noch denken solltest, erfährst Du in unserem Blogbeitrag zur Erstausstattung Hund.
Darüber hinaus, ist aber gerade bei ängstlichen Tierschutzhunden das Thema doppelte Sicherung oder zusätzliche Sicherung immer präsent. Hierfür haben wir eine ganz besondere Empfehlung, die hilft Leinen-Chaos zu vermeiden: Unseren Safety Clip oder Nylonadapter!

Safety Clip
Unser Safety Clip ist eine super Möglichkeit, um das flache Halsband Deines Hundes mit einer Kette abzusichern. Sollte der Verschluss des Halsbands sich öffnen, das Stoffhalsband ausleiern oder gar reißen, greift der Safety Clip und Du hast Deinen Hund sicher am Kettenhalsband.
- verstellbar
- aus reißfestem, leichtem und griffigem Nylon
- eingewebte Reflektorstreifen für höhere Sicherheit und bessere Sichtbarkeit im
Straßenverkehr - sehr pflegeleicht durch wasserabweisende und schnelltrocknende Eigenschaften
- in schwarz, blau oder orange
Es gibt zwei Möglichkeiten den Safety Clip anzubringen:
Du kannst den Safety Clip entweder mit einem Ende am Ring des flachen Halsbandes und mit dem anderen an der Kette anbringen oder mit einem Ende am Ring der Kette und mit dem anderen am Ende des Leinen-Hakens und die Leine dann ganz normal am Ring des flachen Halsbands einhaken.

Nylonadapter
Unser Nylon Adapter erlaubt es Dir an Halsband und Geschirr gleichzeitig anzuleinen und so doppelt zu sichern mit nur einer Leine. Mache einfach ein Ende an den Ring des Halsbands und das andere Ende an den Ring des Geschirrs.
- eine Seite verstellbar
- aus reißfestem, leichtem und griffigem Nylon
- eingewebte Reflektorstreifen für höhere Sicherheit und bessere Sichtbarkeit im
Straßenverkehr - sehr pflegeleicht durch wasserabweisende und schnelltrocknende Eigenschaften
- in schwarz oder blau
Achtung:
Das kürzere Ende des Adapters sollte immer an dem Ausrüstungsgegenstand sein, über den Du Deinen Hund primär kontrollieren möchtest, da bei Zug an der Leine dieser zuerst auf das kürzere Stück übertragen wird. Verwendest du den Adapter mit einer Schleppleine, die auch vom Hund gezogen wird, muss das kürzere Ende zur Sicherheit immer am Geschirr sein.