
Dein Hund hat starken Jagdtrieb oder verschwindet beim gemeinsamen Spaziergang gerne aus Deinem Blickfeld? Dann ist die Hundepfeife genau das richtige Hilfsmittel, um den Rückruf Deines Hundes auch über weitere Distanzen zu sichern.
Wie genau das geht und was Du sonst noch über die Hundepfeife wissen musst, verraten wir Dir in diesem Blogbeitrag!
Wie funktioniert eine Hundepfeife?
Anders als bei herkömmlichen Trillerpfeifen, ertönt der Pfiff der Hundepfeife in einem höheren Frequenzbereich, der für das menschliche Ohr kaum bis gar nicht wahrnehmbar ist – daher sind diese Pfeifen auch oft als lautlose Hundepfeifen bekannt.
Das menschliche Gehör kann einen Frequenzbereich von 20 – 20.000 Hertz wahrnehmen, wohingegen der Hund einen Frequenzbereich von 15 – 50.000 Hertz hören kann. Der Trick der Hundepfeife liegt also in dem hohen Ton, den sie verursachen kann. Da solche Töne selten natürlicherweise im Alltag auftreten, kennen Hunde sie nicht und empfinden sie als ungewöhnlich. Dies hilft Dir die Aufmerksamkeit deines Hundes zu gewinnen und diesen auf das Geräusch zu trainieren.
Sind Hundepfeifen unangenehm für Hunde?
Einige Hundebesitzer sind gegenüber der Hundepfeife noch etwas skeptisch. Sie haben Sorge, dass der Hohe Frequenzbereich auf Dauer das Gehör des Hundes schädigen kann. Diese Sorge können wir Dir aber nehmen, solange die Pfeife richtig eingesetzt wird, trägt Dein Hund von der Hundepfeife keine gesundheitlichen Folgen davon!
Ein Pfiff in unmittelbarer Nähe des Hundes beziehungsweise direkt neben seinen Ohren, sollte natürlich vermieden werden, da dies tatsächlich zu Gehörschäden führen kann.

Wie sinnvoll ist eine Hundepfeife?
Richtig konditioniert ist eine Hundepfeife sinnvoll. Sie kann nicht nur über weite Strecken gelernte Kommandos vermitteln, sondern auch Triebverhalten wie beispielsweise das Jagen unterbrechen.
Wann ist eine Hundepfeife sinnvoll?
Die Hundepfeife wird häufig als erzieherische Maßnahme verwendet, um Fehlverhalten abzutrainieren oder einen einfachen Rückruf zu ermöglichen.
Dabei kann die Hundepfeife für eine Vielzahl an Hunden sinnvoll sein, kann jedoch nur dann effektiv funktionieren, wenn der Hund auch gelernt hat, was sie bedeutet. Auch wenn die Pfeife meist für den Rückruf verwendet wird, kannst Du frei entscheiden, mit welchem Kommando Du sie für Deinen Hund belegen möchtest.
Weitere Vorteile der Hundepfeife sind:
- Der einheitliche Ton ohne emotionale und stimmliche Schwankungen.
- Die gute Akustik, durch die der Ton auch auf größerer Entfernung oder bei Wind und Wetter gut für den Hund hörbar ist.
- Die Möglichkeit, Kommandos auch übermitteln zu können, wenn der Hund nicht in Sichtweite ist.
- Nach entsprechendem Training auch die Möglichkeit, Hunde mit Jagdtrieb aus diesem abzurufen oder Hunde aus anderen Situationen mit hoher Ablenkung abzurufen.
Natürlich ist auch ein gutes Training hier keine absolute Garantie, die Pfeife kann versagen oder der Reiz/die Entfernung für den Hund doch zu große sein. Grundsätzlich empfehlen wir immer, Deinen Hund in Deinem Blickfeld zu behalten um rechtzeitig auf Gefahren, Reize aber auch andere Hunde und Verkehrsteilnehmer reagieren zu können.
Ein weiteres Risiko sind die unglücklichen Fälle, in denen ein anderer Hundehalter das gleiche Hundepfeifen Model besitzen wie Du – hier kann es vorkommen, dass Dein Hund auf den Pfiff des anderen Hundehalters reagiert.
Was ist die beste Hundepfeife?
Auch bei Hundepfeifen hast Du mittlerweile die Qual der Wahl.
Legst du viel Wert auf Nachhaltigkeit, Tradition und Optik solltest Du auf Naturmaterialien zurückgreifen und eine Hundepfeife aus Horn, Holz oder Geweih verwenden. Möchtest Du es beim Training ganz genau nehmen und mit einer Hundepfeife trainieren, die die Töne immer auf gleicher Frequenz produziert, benötigst Du eine genormte Hundepfeife, die aus unnatürlichen Materialien wie Kunststoff oder Metall besteht.
Die Hundepfeifen Arten unterscheiden sich nicht allein im Material, sondern auch in der Art der Pfeife. Hier findest Du die verschiedenen Hundepfeifen im Überblick:
- Die einfache Signalpfeife
- Die Doppeltonpfeife
- Die Ultraschallpfeife
Die einfache Signalpfeife:
Hier erzeugt die Hundepfeife einen einfachen, hörbaren Ton, der meist auf derselben Frequenz liegt. Bei den meisten Hundepfeifen kann die Pfeiffrequenz häufig von einer Arretier-Mutter reguliert werden.

Die Doppeltonpfeife:
Diese Hundepfeife hat zwei Mundstücken, wodurch zwei verschiedene Töne erzeugt werden können: Pfiff & Triller.
Enthält eine Hundepfeife den Triller-Pfiff, so besitzt diese eine Kugel im inneren der Pfeife aus Kunststoff oder Metall.
Diese Pfeife ermöglicht es Dir, mit einer Pfeife zwei unterschiedliche Kommandos zu trainieren.

Die Ultraschallpfeife:
Diese Hundepfeife trägt oft auch den Spitznamen „Hochfrequenz – Pfeife“ oder „lautlose Hundepfeife“.
Durch den Ultraschall ist der Pfiff für den Menschen kaum bis gar nicht hörbar. Daher ist es jedoch nicht möglich, die Hundepfeife auf Ihre Funktionstüchtigkeit zu prüfen.

Worauf sollte man beim Kauf einer Hundepfeife achten?
Beim Kauf deiner Hundepfeife solltest du auf zwei Punkte achten:
1. Normung der Hundepfeife
Das heißt, die Hundepfeife ist auf eine ganz bestimmte Frequenz genormt. Dadurch verändert sich der Ton auch nach längerer Zeit nicht so einfach. Dies sorgt dafür, dass der Hund nicht verwirrt wird, da er sich an einen bestimmten Ton gewöhnt hat.
2. Schlüsselring oder Umhänge Band
Dies trägt zum Komfort der Hundepfeife bei. Ebenso ermöglicht es Dir, die Hundepfeife entweder an Deinen Schlüsselbund oder ganz einfach um Deinen Hals zuhängen. So kannst Du Dir sicher sein, dass Dir die Hundepfeife im Eifer des Gefechts nicht verloren geht und Du sie immer zur Hand hast.

Wie trainiere ich meinen Hund auf die Hundepfeife?
Pfeif-Training Schritt für Schritt erklärt!
Du bist Dir unsicher, wie Du die Hundepfeife am besten einführst und mit dem Training beginnst? Kein Problem! Wir haben am Beispiel des Rückrufs das Hundepfeifen-Training Schritt für Schritt erklärt:
Schritt 1: Gewöhnung an den Ton.
Am besten fängst Du mit dem Training zu Hause an. Stell dich in die Nähe Deines
Hundes und achte darauf, dass Dein Hund wenig bis kaum Ablenkung hat. Nun gib mit der Hundepfeife ein Signalton. Sobald Dein Hund nur die kleinste Reaktion zeigt, lobe ihn dafür. Wiederhole diese Übung max. 2mal am Tag.
Sobald Du feststellst, dass dein Hund auf den Pfiff reagiert, kannst Du die Übung steigern, indem Du pfeifst, wenn Dein Hund gerade abgelenkt ist. Fang auch hier erst mit kleineren Ablenkungsreizen an und gehe bei positivem, sicherem Verhalten auf größere Ablenkungsreize über. Klappt das, kannst Du zum nächsten Schritt übergehen.
Schritt 2: Distanz einbauen.
Um das Etablieren des gewünschten Verhaltens, also des Rückrufs, zu beginnen, gehe nun in einem anderen Raum und gib den Signalton. Kommt Dein Hund sofort zu dir angelaufen, lobe ihn mit einer besonderen Belohnung und belasse es für diesen Tag dabei. Wiederhole diese Übung am nächsten Tag und achte darauf, dass Du nicht mehr als 2 Wiederholungen pro Tag durchführst. Am dritten Tag legst Du eine Pause ein, damit Dein Hund das Gelernte verarbeiten kann. Am vierten Tag beginnst Du wieder mit dem Training mit maximal 5 Wiederholungen am Tag.
Schritt 3: Übertragen auf den Spaziergang.
Funktioniert die Übung drinnen, kannst Du den Rückruf als nächstes auf dem Spaziergang üben. Wir empfehlen dabei eine 10 Meter Schleppleine zur Hilfe und zur Absicherung mitzunehmen.
Läuft Dein Hund ein paar Meter vor Dir, gibst Du ihm das Signal mit der Pfeife. Reagiert Dein Hund sofort und kommt zu Dir zurück, lobe ihn ausgiebig. Sollte Dein Hund nicht reagieren, gib ihm Hilfestellung mit der Leine, in dem Du ihm mit einem kleinen Ruck den Impuls gibst zu Dir zu kommen.
Wiederhole die Übung beim ersten Spaziergang maximal 3 Mal. Gehe mit den Übungs- und Pausentagen wie bei Schritt zwei vor. Sollte die Übung nun einwandfrei funktionieren, lässt Du Deinen Hund von der Leine beziehungsweise lässt eine Schleppleine ohne Handschlaufe hinter Deinem Hund schleifen und übst den Rückruf im Freilauf. Reagiert Dein Hund sofort, hast Du alles richtig gemacht!
Sollte Dein Hund nicht auf Dein Signal hören, bestrafe ihn nicht, sondern gehe wieder einen Schritt zurück. Ein wildumher Pfeifen sollte grundsätzlich nicht stattfinden!
Unser Tipp: Gib Dir und Deinem Hund genügend Zeit, um sich an das Geräusch zu gewöhnen und es mit einem Kommando in Verbindung zu bringen.
Gerade bei älteren Hunden kann das schon mal ein wenig mehr Zeit in Anspruch nehmen. Außerdem sollte Dein Hund das Pfeifen ausschließlich mit etwas positivem verbinden. Nimm hierfür am besten besondere Leckerlies oder das Lieblingsspielzeug Deines Hundes. Zu guter Letzt: Überlege dir im Vorfeld, welchen Signalton Du für den Rückruf (oder das Kommando Deiner Wahl) verwenden möchtest.